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Welche Verantwortung tragen Banken?

Banken können ohne die Einlagen ihrer Kund*innen keine Kredite vergeben. Die Entscheidung zu welcher Bank man geht beeinflusst damit nicht nur das eigene Geld, sondern hat eine gesellschaftliche Auswirkung. Vergeben Banken Kredite an Unternehmen, die in kontroversen Geschäftsfeldern wie Rüstungsgüter, Glücksspiel oder Kohleenergie aktiv sind und fragwürdige Geschäftspraktiken nutzen? Oder vergeben sie Kredite an nachhaltige und zukunftsfähige Unternehmen, die einen positiven Sinn stiften?

Durch das immense Volumen an Geld, das Banken jährlich verwalten und bewegen, haben sie eine herausragende Lenkungswirkung und beeinflussen die Wirtschaft. Mit den Maßstäben, die Banken ansetzen, um Finanzierungsentscheidungen zu treffen, beeinflussen sie die Geschäftsführung von Unternehmen, die auf der Suche nach Finanzierungen sind. Umfassen die Maßstäbe der Bank ambitionierte Klimaschutzziele, sozial-ökologische Nachhaltigkeitskriterien oder eine Gemeinwohlorientierung, wird ein Anreiz geschaffen, dass diese Kriterien im Unternehmen erfüllt oder stärker betrachtet werden. Durch diesen Einfluss können Banken einen beachtlichen Beitrag zum Klimaschutz, zu mehr Gerechtigkeit und zu einer tiefgreifenden Transformation der Wirtschaft leisten.

Ein Beispiel: Würden alle Banken die Klimawirkung der finanzierten Unternehmen in der Kreditvergabe berücksichtigen, gäbe es keine Kohlekraftwerke, da sie von keiner Bank finanziert würden – zumindest wären die Kreditkonditionen so immens hoch, dass sie auch für den/die Kreditnehmer*in unattraktiv wäre. Setzen Banken jedoch, wie bislang, ausschließlich Kriterien von Rendite und Wachstum an, steuern die Unternehmen eben genau nach diesen Indikatoren - und lassen andere außer Acht.