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Stärkende Einflüsse

Böden

Unterstützung ökologischer Landwirtschaft im internen Bankbetrieb

Insbesondere in unserer Kantine verzichten wir vollständig auf Fleisch aus konventioneller und industrieller Produktion. Vielmehr bieten wir biologische, saisonale und regionale, bzw. fair produzierte Lebensmittel für die Verpflegung und Bewirtung an. Auf diese Weise unterstützen wir auch im internen Bankbetrieb die ökologische Landwirtschaft.

Dazu haben wir uns im Jahr 2021 folgendes Nachhaltigkeitsziel gesetzt:
  • Verzicht auf Fleisch aus konventioneller, industrieller Produktion und Nutzung von biologischen, saisonalen und regional bzw. fair produzierten Lebensmitteln für Verpflegung und Bewirtung (fortlaufend)
GWÖ-Verweise:

→ GWÖ C3.1

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Stärkung der Bodenfruchtbarkeit durch unser Kerngeschäft

Welchen Einfluss haben die ausgegebenen Finanzierungen der GLS Bank auf die Bodenfruchtbarkeit? Da die Landwirtschaft den größten Einfluss auf die Bodenfruchtbarkeit hat, steht bei dieser Frage unsere Branche Ernährung mit den Krediten an Öko-Landwirt*innen im Fokus. In einer Gesamtkostenanalyse hat die GLS Bank gemeinsam mit Soil & More im Jahr 2017 drei konventionell wirtschaftende und drei ökologisch wirtschaftende Betriebe miteinander verglichen. Neben den klassischen wirtschaftlichen Kennzahlen wurden auch Daten und Wirkungen auf CO2-Emissionen, CO2-Bindung, Wasserverbrauch und -verschmutzung, Erosion, Bodenaufbau, Biodiversität, Energieverbräuche, Transport der Waren zu Verbraucher*innen, Bildungsarbeit und Gesundheit erfasst und eingepreist.

Im Ergebnis erwirtschaften die Biobetriebe durchschnittlich einen positiven Nettonutzen in Höhe von rund 720 Euro pro Hektar, wohingegen die konventionellen Vergleichsbetriebe auf Nettokosten in Höhe von durchschnittlich 3.670 Euro pro Hektar kommen. Die bewertete Differenz liegt somit bei fast 4.400 Euro pro Hektar. Aus einer gesamtgesellschaftlichen Kostenperspektive wäre demnach kaum noch ein konventioneller Landwirtschaftsbetrieb rentabel. In der Studie wurde der konkrete Nutzen durch die Leistung von Bodenaufbau der ökologischen Landwirt*innen auf etwa 2.000 Euro pro Hektar geschätzt.

Einen weiteren Bereich bilden unsere Kreditvergaben an Unternehmen oder Privatpersonen, um Wohnraum und soziale Einrichtungen zu bauen. Diese gehen mit Flächenversiegelungen einher, die negativ auf die Bodenfruchtbarkeit wirken. Hier kommt es zu Zielkonflikten: Wir benötigen Arbeitsplätze, nachhaltige Unternehmen und pädagogische Betreuungsstätten für unsere Kinder. Das alles braucht Platz, Gebäude und Ressourcen, was wiederum unserer Natur schaden kann. Wir müssen es schaffen, soziale und ökologische Faktoren noch besser zusammenzubringen, wirksame Ausgleichsflächen zu bilden und das Prinzip der Suffizienz und Genügsamkeit zu leben. Es braucht nicht immer ein Neubau - Leben und arbeiten in bereits vorhandenen Immobilien ist eine echte Alternative.

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Gezielte Finanzierung ökologischer Landwirtschaft

Wir finanzieren seit unserer Gründung 1974 gezielt den Ausbau an ökologischer Landwirtschaft. Denn wir sind der Meinung, dass nur die ökologische Landwirtschaft nachhaltig sein kann. In unserem Zukunftsbild für unsere Branche Ernährung haben wir daher definiert, nach welchem Zielbild wir mit unseren Finanzierungen streben: Unser Zukunftsbild für die Landwirtschaft besteht aus regionaler Wertschöpfung, fairen Partnerschaften, gesunder Ernährung und Innovation – und natürlich einer Bio-Zertifizierung für alle landwirtschaftlichen Höfe.

Wie wirken wir?

Im Jahr 2020 hat die GLS Bank 315 Mio. Euro (+16,3 Prozent) in Naturkost und ökologische Landwirtschaft investiert. Die finanzierten Höfe bewirtschaften über 56.000 ha, 2020 sind in Summe über 5.610 ha hinzugekommen. Regionale Wertschöpfung steht dabei für alle im Vordergrund – knapp 60 Prozent der zertifizierten Bio-Betriebe versteht darunter sogar einen Umkreis von maximal 70 Kilometern.. Der BÖLW zitiert 2019 die bis dato umfassendste Metastudie: „Im Mittel lagen die Artenzahlen der Ackerflora bei Öko-Bewirtschaftung um 95 Prozent, bei den Feldvögeln um 35 Prozent höher“ als bei konventionellem Anbau.

Über unsere Zukunftsstiftung Landwirtschaft fördern wir seit 20 Jahren gemeinnützige Projekte, insbesondere die ökologische Saatgutzüchtung, mit jährlich über 2 Mio. Euro. Die Züchtung einer Sorte dauert bis zu 10 Jahre. Die ökologischen Alternativen vermeiden jedoch die gängige Hybridzüchtung oder gentechnische Verfahren, die meist einhergehen mit der Behandlung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln.

Ökologische Landwirtschaft bedeutet nicht nur einen umweltverträglicheren Anbau von Lebensmitteln und Rohstoffen, sondern auch die Pflege von Kulturlandschaften. Durch die Beweidung von Wiesen werden diese vor einer Verwaldung geschützt und bleiben somit Heimat von verschiedenen Insekten, Vögeln und Wildtieren. Auch birgt eine Beweidung mit ausreichend Platz den Vorteil, dass dem Boden zusätzlicher und vor allem natürlicher Dünger zukommt und die Huftritte der Tiere den Boden lockern und das Pflanzenwachstum anregen.

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Ausschluss konventioneller Landwirtschaft aus der Kreditvergabe

Der Einsatz von chemisch-synthetischen Spritz- und Düngemittel ist die Hauptursache von Bodenunfruchtbarkeit. Pestizide töten nicht nur „Schädlinge“, sondern auch Nützlinge, wie Mikroben im Boden ab. Diese sind jedoch zwingend notwendig, damit der Boden Pflanzenreste verwerten und in Nährstoffe umwandeln kann. Düngemittel werden eingesetzt, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen. Gerade in sandigen Gebieten oder auch in sehr trocken Gebieten sind Düngemittel daher zwingend erforderlich, um überhaupt Landwirtschaft betreiben zu können. Das Problem ist jedoch, dass Düngemittel im Durchschnitt in zu hohen Mengen ausgebracht werden. Das Düngemittel - in aller Regel Stickstoff - kann dann nicht mehr komplett von der Pflanze oder dem Boden aufgenommen werden und wird in klimaschädliches Lachgas oder Nitrat umgewandelt, was nicht nur den Boden schädigt, sondern auch das Grundwasser verunreinigt.

Auch aus diesen Gründen schließen wir Investitionen in die konventionelle Landwirtschaft, die mit Pestiziden und künstlichen Düngemitteln arbeitet, durch unsere strengen Anlage- und Finanzierungsgrundsätze aus.

Mehr zu unseren Anlage- und Finanzierungsgrundsätzen finden Sie hier.

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Politische Forderung nach Abgabe auf Spritz- und Düngemittel

Die intensive konventionelle Landwirtschaft führt zu einer massiven Verarmung der Lebensräume, der biologischen Vielfalt und der Bodenfruchtbarkeit. Manche Biolog*innen sprechen bereits vom nächsten großen Massensterben.1

Ohne gesundes Wasser, gesunde Nahrung und gesunde Böden gibt es kein gesundes Leben — auch das ist Kreislaufwirtschaft. Umweltschäden durch Spritz- und Düngemittel müssen ihren Preis bekommen. Der errechnet sich aus den Kosten für die Reinigung und Aufbereitung von belasteten Böden und Grundwasser und den Kosten für die Schaffung vielfältiger Lebensräume. Wie aber wollen wir die Kosten für eine ausgestorbene Art berechnen? Trotz aller Herausforderungen benötigen wir einen Systemwandel in der Landwirtschaft.

Aus diesem Grund fordern wir eine konsequente Abgabe auf die Nutzung von Pestiziden und Stickstoffdünger.

Maßgeblich für die Höhe der Abgabe müssen die Kosten sein, die durch Reinigung und Aufbereitung entstehen. Wer Wasser und Boden verschmutzt, muss dafür die Verantwortung tragen.

1 Quelle: Worldwide decline of the entomofauna: A review of its drivers (2019)

Dazu haben wir uns im Jahr 2021 folgendes Nachhaltigkeitsziel gesetzt:
  • Sensibilisierung und Netzwerk- sowie politische Arbeit zu einer Abgabe auf Spritz- und Düngemittel mit dem Fokus zur Entwicklung eines konkreten Umsetzungsvorschlags (bis 2021)