Bildung ist mehr als nur Befähigung zur rationalen Urteilsbildung und Wissensvermittlung. Sie ist Grundlage für unsere individuelle Entfaltung, für die Wahrnehmung und Entwicklung unserer Fähigkeiten und Kompetenzen. Bildung lässt uns Körper, Geist, Seele und auch die Natur entdecken, sie ist sozialer Zusammenhalt. Nimmt man diesen Anspruch ernst, muss Bildung partizipativ gestaltet und auf die Bedürfnisse des*r Einzelnen ausgerichtet werden: körperlich, seelisch und geistig. Mit unseren Talenten und Fähigkeiten erschaffen wir neue Welten aus Musik, Kunst, Theater, Literatur, Tanz – spannende Räume der Kritik, des Widerspruchs und der Innovation. Im freien Geistesleben, in Religion und Glauben finden Menschen Sinn, Halt und Zuversicht. Ohne gute Bildung und ohne freie Kultur herrschen Langeweile und Verdruss, es droht die Dominanz weniger Einflussgruppen.
Wie steht es um Bildung und Kultur in Deutschland? 2001 landete Deutschland bei der ersten PISA Studie auf Platz 22 von 32. Die Studie attestierte dem deutschen Bildungssystem eine große Ungleichheit in den Bildungschancen von Schüler*innen aus wohlhabenden und aus weniger wohlhabenden Elternhäusern. Heute sind die Ergebnisse nur wenig besser. Zusätzlich werden bis 2025 voraussichtlich 26.000 Grundschullehrer*innen fehlen.1 Jährlich fallen schon jetzt 5,2 Prozent des Unterrichts aus.2 Durch Corona wird die Lage noch verschärft. Klar ist: Für gute Bildung muss sich etwas ändern. Während das staatliche Schulsystem sehr schwerfällig ist, können freie Bildungsträger fortschrittlicher sein und andere Formen der Pädagogik ermöglichen.