Was ist der Gender-Pay-Gap (GPG)?
Eine Gender-Pay-Gap Analyse untersucht die Lücke in der Bezahlung der Geschlechter innerhalb eines Unternehmens.
Das heißt, es wird untersucht, ob es einen Unterschied in der Bezahlung zwischen Männern und Frauen gibt bzw. wie hoch diese Differenz ist. Dazu werden die durchschnittlichen Brutto-Stundenlöhne miteinander verglichen.
Was bedeutet „bereinigt“ und „unbereinigt“?
Unterschieden wird dabei zwischen dem unbereinigten und dem bereinigten GPG. Der unbereinigte GPG stellt den Brutto-Stundenlohn aller Frauen und Männer gegenüber und schaut, ob es einen systematischen Unterschied in der Bezahlung der Geschlechter gibt. Der bereinigte GPG hingegen stellt nur vergleichbare Brutto-Stundenlöhne der Geschlechter gegenüber, bei dem Verdienstunterschiede, die aufgrund von strukturellen Unterschieden bestehen, ausgeklammert werden.
Mit strukturellen Unterschieden sind bspw. die Wahl des Berufs, der Arbeitsumfang, die Qualifikation, der Bildungsstand und die Arbeitserfahrung gemeint. Entsprechend ist der bereinigte GPG um einiges kleiner als der unbereinigte und gibt einen (prozentualen) Hinweis darauf, wie stark Frauen bei der Bezahlung vom Arbeitgeber benachteiligt werden, während der unbereinigte GPG eher eine systemische Sichtweise annimmt.
Wie sieht es bei uns und im Verhältnis zum Durchschnitt aus?
In Deutschland beträgt der unbereinigte GPG 21 Prozent, das heißt, Frauen verdienen durchschnittlich 21 Prozent weniger als Männer. Im Finanzsektor ist dieser Unterschied sogar noch stärker ausgeprägt und liegt bei 28 Prozent. Für die GLS Bank liegt der unbereinigte GPG bei 13,7 Prozent. In der internationalen Diskussion wird teilweise ein Gender-Pay-Gap von maximal 3 Prozent als nachhaltig angesehen.1 Auch wenn wir somit im Branchen- und im nationalen Vergleich auf einem guten Weg sind, haben wir unter Berücksichtigung des internationalen Idealzustands weiteren Handlungsbedarf. Dabei orientieren wir uns am Idealzustand von 3 Prozent.